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Tipps für die Absicherung von Selbstbedienungskassen

Oktober 04, 2023

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Selbstbedienungskassen waren einmal ein interessantes Novum, doch heute sind sie nahezu überall zu finden. Gründe hierfür waren zum einen die Pandemie und zum anderen der Wunsch der Kunden, heute ist es aber vor allem der Mangel an Einzelhandelsfachkräften. Mittlerweile machen SB-Kassen in den USA fast 40 % aller Kassen aus. Doch nicht nur in den USA nimmt der Anteil an SB-Kassen immer weiter zu. Schätzungen zufolge ist für den weltweiten Markt für SB-Kassentechnologie von 2021 bis 2026 mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 11,6 % zu rechnen.

Dieser rasante Zuwachs an SB-Kassen hat aber auch eine Kehrseite: mehr Diebstahl. Der US-Einzelhandelsriese Wegmans stellte vor Kurzem seine mobile Bezahl-App aufgrund von hohem Warenschwund ein und vor einiger Zeit ging eine VICE-Story durch die europäische Presse, laut der Studierende bis zu 400 Euro pro Monat an SB-Kassen unterschlagen.

Doch zurückrudern können Einzelhändler nun nicht mehr, denn es gibt eine ganz eindeutige Nachfrage nach dieser praktischen Einkaufsmethode. Doch was können Einzelhändler tun, um Komfort und ein reibungsloses Einkaufserlebnis zu bieten, gleichzeitig aber die enormen Verluste, die damit verbunden sind, zu verhindern?

Drum prüfe, wer sich ewig bindet

Bevor Einzelhändler vorschnell eine neue Richtlinie oder Lösung im Kampf gegen Warenschwund an SB-Kassen einführen, sollten sie einen strategischen Ansatz, der auf fundierten Kennzahlen basiert, in Erwägung ziehen.

„Zu dem schnellen Zuwachs an SB-Kassen kam es, weil Einzelhändler glaubten, das sei das, was die Kunden wollen“, kommentiert Ned McCauley, Director, Smart Sensor Technology bei Sensormatic Solutions. „Jetzt haben sie mit diesen Bereichen ein großes Warenschwundrisiko. Schnell zu handeln kann kurzfristig von Vorteil sein, geht aber meist zulasten der Shopper Experience und – langfristig gesehen – auch zulasten des Gewinns.“

Wer immer nur reagiert, wenn es „brennt“, anstatt sich eine Strategie zu überlegen, neigt dazu, überhastet eine Lösung zu implementieren, die am Ende die Shopper Experience beeinträchtigt und der Marke schadet. Stattdessen empfiehlt McCauley Einzelhändlern, zunächst einmal die Daten zu analysieren, die ihre Filialen generieren.

„Zweifellos führen SB-Kassen bis zu einem gewissen Grad zu mehr Warenschwund, doch wie hoch ist der Anteil der SB-Kassen daran wirklich?“, fragt McCauley. „Können Sie mit Sicherheit sagen, was an SB-Kassen und was in anderen Ladenbereichen gestohlen wird – bzw. über andere Methoden? Wenn ja, dann wissen Sie, ob SB-Kassen wirklich Ihr größtes Problem sind. Wenn nicht, investieren Sie vielleicht Zeit und Geld in die Lösung eines Problems, das Sie gar nicht haben.“

Doch wenn Selbstbedienungskassen tatsächlich ein Hauptgrund für Ihren Warenschwund sind, wie können Sie dieses Problem dann bekämpfen?

Aufrüsten

Sobald Sie also festgestellt haben, dass SB-Kassen den Warenschwund maßgeblich in die Höhe treiben, sollten Sie in Lösungen investieren, die Gelegenheitsdiebe davon abhalten, diesen gefährdeten Bereich zu ihren Gunsten auszunutzen.

Eine schnell wirksame Methode ist, potenziellen Dieben das Leben ein bisschen schwerer zu machen. Nur weil Sie SB-Kassen einführen, müssen Sie nicht auf Hart-und Klebeetiketten zur elektronischen Artikelsicherung (EAS) verzichten.

Wenn Sie die Deaktivierung von Klebeetiketten und die Entfernung von Hartetiketten in den SB-Bezahlvorgang integrieren, können Sie Ihre Waren weiterhin mit EAS sichern und senden ein ganz klares Signal, dass Sie das Thema Diebstahlschutz ernst nehmen. Die Kunden können dann die EAS-Hartetiketten während des SB-Bezahlvorgangs ganz einfach von gekauften Artikeln entfernen. Besonders praktisch sind dabei einteilige Etiketten wie das Sensormatic InFuzion-Etikett, bei dem Kunden nicht mit dem integrierten Stift in Berührung kommen. Und durch die Installation von RFID-gestützten Etikettenöffnern stellen Sie sicher, dass die bezahlten Artikel auch wirklich den entfernten Etiketten entsprechen. So lässt sich verhindern, dass preisgünstige Waren bezahlt, dann aber durch höherpreisige Artikel ausgetauscht werden.

Auch bewährt hat sich, öffentliche Überwachungsmonitore (Public View Monitors, PVM) im SB-Kassenbereich anzubringen. Die Monitore in und neben SB-Kassen sind eine wirksame Abschreckung, da sich potenzielle Ladendiebe dadurch beobachtet fühlen. Diesen sensiblen Kassenbereich können Sie auch mit Ihrem üblichen Videoüberwachungssystem im Blick behalten. Niemand möchte auf frischer Tat ertappt werden, schon gar nicht auf Video. Mit diesen zusätzlichen „Augen“ überlegen es sich Ladendiebe zweimal, ob sie zuschlagen.

Schließlich können Sie noch einen oder zwei Mitarbeiter im SB-Kassenbereich platzieren, um die Bezahlvorgänge zu überwachen und Kassenbons mit den Waren abzugleichen. Außerdem kann zusätzliches Personal auch versehentliche Verluste an SB-Kassen verhindern, indem es Kunden bei Bedarf beim Scannen und Bezahlen hilft. Mehr Personal mag in Lateinamerika gut funktionieren, da Geschäfte dort selten Schwierigkeiten haben, ihre Schichten voll zu besetzen. Doch im Rest der Welt herrscht Fachkräftemangel im Einzelhandel, sodass nicht immer genügend Personal für alle Schichten zur Verfügung steht. Dort wäre dies also keine geeignete – wenn nicht gar unmögliche – Option.

In der nahen Zukunft wird sicher auch Computer Vision an SB-Kassen Einzug halten. Diese Technologie entwickelt sich stetig weiter und wird zukünftig kriminelles Verhalten an SB-Kassen erkennen, zum Beispiel, wenn Personen Artikel verbergen oder nicht scannen. Suchen Sie sich einen Partner mit innovativen Lösungen, mit dem Sie gemeinsam die Schwachstellen Ihres SB-Kassenbereichs aufdecken können, um sie mit Computer-Vision-Technologie zu beseitigen.

Schlussfolgerungen

Die Herausforderungen von Selbstbedienungskassen werden nicht von selbst verschwinden, und so auch nicht der enorme Warenschwund. Glücklicherweise gibt es eine Reihe von Lösungen, die dieses Problem bekämpfen. Sie können Lösungen wie Computer Vision und öffentliche Überwachungsmonitore installieren, durch Warensicherungstechnologie „das Ziel besser absichern“ und die Entfernung von Hartetiketten und Deaktivierung von Klebeetiketten in den Bezahlvorgang an SB-Kassen integrieren – auf diese Weise haben Sie mehr Kontrolle über Warenschwund an SB-Kassen und können potenzielle Diebe abschrecken, bevor sie zuschlagen.

Dies sind nur einige Möglichkeiten, wie Sie Personen, die Ihre Filiale mit schlechten Absichten betreten, entgegenwirken können. Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, welche Faktoren Warenschwund in den verschiedenen Regionen der Welt in die Höhe treiben und welche Taktiken und Technologien führende Einzelhändler im Kampf dagegen einsetzen, empfehlen wir Ihnen unser aktuelles Whitepaper „Sicherer Einzelhandel im Wandel der Zeit“.

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